house rodenkirchen - cologne - 2009

Aus einem Reihenendhaus in Rodenkirchen aus den 60er Jahren und dem Wunsch, dieses zeitgemäß zu gestalten, ist im Jahr 2010 ein Sanierungsprojekt für das Büro DieckmannhartmannArchitekten geworden. Dabei lautetet der genaue Auftrag, den charakter des vor 50 Jahren üblichen „Baucharmes“ neu zu interpretieren und dem Grundriss und somit der Wohnlichkeit des hauses ein neues Gesicht zu geben. Gleichzeitig sollten bei der kernsanierung die höchsten Ansprüche an architektonische Gestaltung, haustechnik und energieeffizienz erfüllt werden. Gewünscht, geplant. Mit dem Ziel, die Räumlichkeiten in einen neuen, modernen und grosszügigen kontext zueinander treten zu lassen, wurden zahlreiche innenwände zurück gebaut und diverse Türöffnungen ausgeweitet. Dadurch  konnte eine geschickte Lenkung des tageslichts erreicht werden, so dass die natürliche Helligkeit auch die zuvor dunklen ecken erreicht und sie attraktiv und wohnlich erscheinen lässt. Das Beleuchtungskonzept unterstreicht das Zusammenspiel von Formen und Farben und unterstützt die architektonische Vorgabe, den zuvor eng und beklemmend wirkenden Räumlichkeiten, eine neue Grosszügigkeit und Klarheit zu verleihen. Die Fassade im Erdgeschoss zur Gartenseite hin wird vollständig aufgelöst und erhält eine Glasfaltanlage, die im geöffneten Zustand den Wohnraum mit dem Außenraum zusammenführt.  Die Wohnfläche im Dachgeschoss ist mit der neuen, straßenseitigen Gaube vergrößert worden. Zugleich haben die anderen räume im Dachgeschoss durch die bewusst sichtbare Dachkonstruktion und nicht zuletzt auch durch den Rückbau der Geschossdecke zum Dachboden zusätzlich an Qualität und raum gewonnen. Ein grosszügiger Wellnessbereich mit Whirpool undLuxus-Sauna unterstreicht darüber hinaus die Exklusivität des Innenausbaus. Ohne aufdringlich zu wirken, erhält das Dach eine anthrazitfarbene Aluminiumeindeckung, die einen gestalterischen Akzent in das von Einfamilienhäusern geprägte Umfeld in Rodenkirchen setzt. Die wegen des WDVS erhöhte Laibungstiefe wurde durch Abschrägen der Laibungsflächen ein elementarer Bestandteil des Gestaltungskonzeptsder Fassade. Damit bekommt der Charakter der lieblosen 50er Jahre Fassade ein neues Gesicht. Durch die unterschiedliche Farbgebung der Laibung, die sich im Farbspektrum der Dachfläche sowie der Fensterrahmen bewegt, wird eine Schattenwirkung und damit Tiefe suggeriert selbst wenn die Sonne mal nicht scheint. Das einzige, was in der Neuinterpretation des Hauses an seine Vergangenheit erinnern lässt, istder rote Kunststoffhandlauf am Treppengeländer. Ein Klassiker der Architektur der 50er und 60er Jahre – und im Haus in Rodenkirchen ein klarer Hinweis auf das tatsächliche Alter des Gebäudes.